Freitag, 17. September 2010

Seidige Gedanken

Ein Hauch von Seide hängt in der Luft




beim Tragen überlagern sich Farbe und Motiv

es entsteht ein Farbenspiel

die zarte Seide ergibt ein individuelles Geschenk

ganz locker im Drei-Viertel Takt ...

das Chiffontuch wird vorgezeichnet und goutiert

eine Variante ist erst das Färben und danach

das Auftragen der goldenne Notenzeichnung


von Blau bis Schwarz: das Licht bricht

die Farben transparent bis kräftig.


Seide ist eine Faser mit langer Tradition

Seide lässt sich nicht künstlich herstellen

verdrehte Noten bitte richtig abspielen

im Walzertakt scheint dieses Tuch zu fliessen

Auch für die Herren der Schöpfung ist was dabei


... wie hier assortiert für Bratschenliebhaber



diese Krawatte ist dem Klaviervirtuosen gewidmet



der Jazz lässt grüssen







Um den Begriff der Seide ranken sich seit jeher Mythen und Sagen. Seide verleitet Autoren zur Kriminalistik und es entstehen in diesem Zusammenhang so begriffsträchtige Titel wie: "der rote Seidenschal. " Ich sehe eine bunte Palette von farbigen Schals vor mir und liebe besonders das schillernde Smaragdgrün, das lustvolle Seidenschwarz, das pompöse Türkisfarbene oder das luxuriöse Purpur, durchzogen von Goldfäden. Womit wir wieder bei der Exotik und damit bei der Geschichte sind.



Schon das alte China kannte die Seide, so datiert um 2800 v. Chr. Der Faden stammt einzig von dem domestizierten Seidenspinner. Die Seide kleidete einst Kaiser und Könige. Die Seide gelangte über mehrere Handelsstationen nach Rom. Händler brachten die Seide nach Sri Lanka, wo sie von indischen Händlern aufgekauft und weiter vertrieben wurden. Kamelkarawanen aus dem antiken Ägypten transportierten sie bis an den Nil, wo die Seidenballen verschifft wurden und so nach Alexandrien gelangten. Geschichte schrieb auch die Route entlang der Seidenstrasse. Je nach politischen Verhältnissen dauerte solch ein Transport von Indien bis an die italienische Küste 18 Monate.




Längst ist dieses samtene Tuch in den westlichen Warenhäusern käuflich, unter den Begriffen Taft, Satin oder Chiffon. Dabei stiess ich vor Jahren auf die lichtdurchlässigen Chiffontücher. Es sollte ein Geburtstagsgeschenk für meine musikalische Schwester werden.Ich goutierte darauf also Musiknoten und färbte das Tuch nach Farbnuancen. Die Raffinesse beim Tragen sind die überleinanderlagernden Stoffbahnen, die ein fliessendes Farbenspiel ergeben.

Es ist nicht beim Färben dieses einen Schals geblieben. Doch sehen Sie selbst.