Mittwoch, 27. Januar 2010

der andere Weihnachtsstern - oder die Insel Teneriffa

Teneriffa, ein ganzer Kontinent

Der Vulkan El Teide 3718 Meter über Meer


Kieferwald spriesst auf Lavagestein




der Wind schuf sandige Formationen





Eindrücklich das Farbenspiel zwischen
den Gesteinen. Schroff heben sich die
Zacken vom tief blauen Himmel ab







Die Felsformationen sind von der Erosion freigelegte Vulkanschlote. "Los Roques de Garcia", der Zeigefinger Gottes, rechts im Bild die gezackte "Kathedrale"










Rechts ersichtlich der "Dede de Dios", dem "Finger Gottes"

Unten beginnt das Patronatsfest von Arona, die Ochsenge-spanne sind voller Gemüse, Früchte und Eier. Naturalien werden den Festbesuchern während des Umzugs verteilt











Schön herausgeputzte Menschen und Tiere, ein alter Brauch wird jährlich voller Stolz gepflegt


Patronatsfest in Arona bei 27 Grad Sommerhitze



















Pirat und Piratenbraut posieren















Auch die Kindertrachten sind reich geschmückt
















Bäuerlicher Häuserschmuck mit Zwiebel u. Knoblauch



















Wasserspiel vor unserer Wohnung, die uns Ausblick auf den Attlantik bot und in dessen Anlage wir in gewärmtem Meerwasser schwimmen konnten.
















Imposante Gesteins-Schichten auf der Fahrt in den Norden














Im Norden angekommen ergiesst sich der Atlantik in grossen Wellen vor den Wasserbecken

Dieser Leguan verharrt
reglos an der Sonne
































oben: die Korallenblüte, genannt "Erythria speziosa"








Im Botanischen Garten steht der herrliche Baum der Bougainillen, deren Blüten sich wie Papier anfühlen.
die gelbe Blüte trägt den Namen " Justicia aurea"
















Eindrücklich steht der Grossblättrige Feigenbaum
im Botanischen Garten Puerto de la Cruz. Betagte Bäume gibt es viele, so auch der Greis unter den Drachenbäumen in Jcod de los vinos, der nebst Artgenossen im Freien steht, der von den herunterfliessenden Lavaströmen verschont blieb und dessen Alter auf die tausend Jahre geschätzt wird.



Der herrlich blühende Mimosenbaum findet sich an der nördliche Flankenseite des alles überragenden Vulkans El Teide.














Der Schmetterlingspark in Jncod de los vinos und steht etwas im Schatten der Touristenattraktion "Drachenbaum". Doch diese zarten Wesen haben es verdient, gesehen zu werden.




Nicht so gross ausgestattet wie das Schweizer Papillonrama, dafür attraktiv ist die Anlage mit frei geschlüpften Faltern, die vorbeigaukeln, mit Nektarplätzchen, wo die schillernden und kurzlebigen Schmetterlinge sich laben. Eine der Arten nimmt jedoch keine Nahrung zu sich und lebt nur zur Fortpflanzung. Nach drei Tagen ist ihr Leben ausgehaucht. Andere Arten überleben drei Wochen.

VomSchmetterlingspark führt der Weg hinauf auf über 2000 Meter Höhe. Die unwirtliche Gegend bildet ein krasser Gegensatz zur Schönheit und der Artenvielfalt der zarten Falter.
In dieser unwirtlichen und von Lava durchsetzten Gegend gedeihen nur die stärsten Keimlinge, die Wurzeln fassen und mit der Zeit zu veritablen kanarischen Kieferwäldern heranwachsen.

Ausblick von den Steilfelsen, bevor die Strasse in schmalen Windungen hinunterführt.
Zum Dorf "Masca "beim markanten Felsen El Catan führt erst seit 1970 eine Strasse.
Die Sonne bescheint die wild wachsenden Kakteen, deren Früchte kernig und stachelig sind.



das verträumte Masca duckt sich vor dem markanten Felsen El Catan

eines der kanarischen Orginalhäuser, die teils zum Verkauf leer stehen.

Mandelblüten im ewigen Frühling Teneriffas

im Febrauar steht die Mancha in voller Blüte


Für den Loropark wird auf der ganzen Insel geworben.
Hier als Souvenir oder als Blumenpracht


an Palmen reifen die süssen Datteln heran



die überdimensinalen Silberkerzen biegen sich unter der Last ihrer Blüte




Der Vulkanausbruch 1706 hatte die Hafenanlage von Garachio unbrauchbar gemacht. Mit gros-ser Wucht bricht der Atlantik an den Lavafelsen und ergiesst sich mit in die engen Lavaspalten .

Der andere Weihnachtsstern, wir sind ihm begegnet.

"Fortunada" steht auf grossen Lettern am Eingang einer Bananenplantage. Und dieses "glücklich sein" bezieht sich auf alle Besucher, die einen Fuss auf diese vulkanreiche Insel setzen. Touristen, die hier ausspannen, die Sonne und Wärme tanken und täglich Neuland entdecken. Teneriffa, die Spröde im Süden, die wolkenverhangene im Norden, wo alles üppig gedeiht. Die Gegensätze zeigen sich auch in der Höhendifferenz. Der Teide ist mit 3718M der zweithöchste Vulkan Europas. Imposant trohnt er über dem Meer, umgeben von unzähligen Nebenkratern. Seine Spitze überragt die Baumgrenze und auf selber Höhe wie der Corona forestal (der Waldkranz) lichten sich auch die Wolken und lösen sich im Sonnenschein in Nichts auf. Durch den National Park führt der Weg stetig nach oben. Alles, was hier gedeiht, hat sich die Natur neu erschaffen. Durch den gewaltigen Vulkanausbruch vor 300 Jahren hatte die Lava im Süden alles überrollt, hatte Leben, hatte Dörfer und im Norden mit dazu den Handelshafen in Garachio zerstört. Doch so, wie ein Phonix, das legendäre Symbol der Unsterblichkeit, neu aus der Asche ersteht, verliessen die Einwohner ihren Ort nicht und machten sich trotzig an den Wiederaufbau. Wobei der Hafen durch die Lavaströme bis weit ins Meer hinein zerstört blieb und die Schiffe heute Santa Cruz anheuern.
Jetzt im Januar, wo Europa unter einer Schneedecke liegt und die Winterstürme toben, hat in Teneriffa bei angenehmen 20 Grad bereits der Frühling begonnen. Üppige Bananenstauden wachsen der Sonne entgegen, die Mimosenbäume leuchten in sattem Geld und das zarte Rosa gilt den Mandelhainen in der Mancha, die sich bis in weite Höhen an die Vulkanflanken schmiegen. Kernige Früchte reifen an den alles überwüchernden stacheligen Kakteen, essbar sind auch die Guavenfrüchte mit ihrem Aroma, die Zitrusfrüchte ergänzen den Speiseplan und wer nach einem üppigen Mahl die Rechnung verlangt, wird von den Guanchen mit einem Mandarinenschnaps beehrt.

Hoch hängen die Felsen über dem Meer, schlängeln sich schmale Passstrassen hinunter zum ursprünglichen Dorf Masca, das sich,abgeschnitten vom Meer und eingekeilt in einer Schlucht, auf engem Raum duckt. Die Frauen sitzen auf dem Dorfplatz zusammen und flechten schöne Körbe und Hüte, die Bauern verkaufen ihre Früchte und einen herrlichen Honig. Die Guanchen waren ursprünglich keine Fischer und ihre Mahlzeiten bestanden hauptsächlich aus Eintöpfen. Den Inselbewohnern ist vieles heilig. Neben den einfallsreichen Weihnachtsbeleuchtungen, die noch immer aufhängen, finden jetzt die Patronatsfeste statt. Und wer nun noch in Icod de los vinos den 10000 jährigen Drachenbaum bestaunt hat, den lockt auf den nächsten Blick das Meer. Der Atlantik ist rauh und in seinen Strömungen ziehen die Wale ihre Bahnen und tummeln sich unweit der Ufer die Delfine. Wer sie zu Gesicht bekommt, verdankt dies den Einheimischen, die mit Booten hinausfahren, bis sie die Meeressäuger sichten und den Motor nahe den Tieren abdrosseln. Währen fünfzehn Minuten läuft das Boot nun neben der Walherde mit, eine Mutter folgt mit ihrem Kalb, das dicht an ihrer Seite mitschwimmt. Die Tiere tauchen regelmässig auf, stossen die Luft hörbar aus und tauchen wieder ab ins kühle Nass. dann dreht das Boot ab, die Herde zieht weiter südwärts.

Wir ziehen heimwärts, reich beschenkt und mit einmaligen Eindrücken einer wilden, kargen Schönheit. Mariette und Mirko Corradi