Samstag, 8. Dezember 2012

Zipfelmännchens Parade












Rotmützchen machte sich bereit. Es wollte unbedingt den besten Platz haben. Es rieb sich die Augen, denn es hatte lange geschlafen. Mit klammen Beinchen kletterte es aus der Kiste. Dabei stellte es sich auf die Zapfenfüsse und rückte die rote Zipfelmütze zurecht. Zipfelmännchen war überzeugt, der Grösste und Schönste seinesgleichen zu sein. Wieder reckte er den Hals und strich sich über den Bart. nun hatte er den Durchblick - und was es sah, freute ihn ganz besonders.

Es war Weihnachtsmarkt in Adliswil. Eisige Kälte schlug den Marktleuten entgegen, als sie die Häuschen bereit machten. Auch hatte es heftig zu schneien begonnen. Die Menschen stemmten die Läden auf und schmückten die Auslagen. Auf einem der Häuschen prangte eine grosse rote Tasse. Das gefiel dem Föhrenmännchen, dort wollte es hin. Es hangelte sich auf den Deckel des Kochtopfes, worin schon der Schokodrink blubberte. Es rief seinen Kollegen zu, ihm nachzukommen. So kletterten Dutzende von Zipfelmännchen aus der Kiste und mühten sich nach oben. Bald baumelten sie in luftiger Höhe. Sie kicherten in ihre Bärtchen und schaukelten hin und her.
Erst vor Kurzem noch hingen sie am Mutterbaum, dann kam ein gewaltiger Sturm und blies die Zäpfchen mit samt den Ästen fort. Sie schlugen unsanft am Boden auf. Das tat weh damals und nicht alle überstanden den Sturz unbeschadet. Inzwischen waren sie jedoch getrocknet und wurden für den heutigen Markt geschmückt und gekleidet. Bald würden sie am Weihnachtsbaum hangen. Wie aufregend! Das war wahrlich eine bäumige Sache.
Und sollten Sie, liebe Leser einmal auf ein Föhrenzäpfchen stossen, so hebens Sie es sachte auf und erinnern sich, wie spannend solch ein Zapfendasein ist.
                                                    Herzlich Ihre Mariette Corradi

Montag, 3. Dezember 2012

Märchenwald

Bäumig gesäumt wie eine Allee lag die weihnachtliche Strasse in der Dämmerung. Eisiger Wind pfiff durch die Wipfel der Tannen. Dick eingehüllt in Mäntel und Kappen machten sich zu früher Stunde Menschen daran, ihre Markthäuschen zu beziehen. Läden wurden aufgestemmt, die Dächer verziehrt und die Ladenflächen mit Köstlichkeiten gefüllt. Es war wieder einmal Weihnachtsmarkt in Adliswil.

Auch die Hexen hatten sich bäumig ins Zeug gelegt. Da sie bis heute das Fliegen nicht erlernt hatten, blieb ihnen nichts übrig, als erdbodengleich die heisse Schoggi umzurühren und dabei Hexensprüche aufzusagen. Dabei halfen ihnen zahlreiche Zwergli, die am Dach rumbaumelten und ihre Sprüchlein in den Bart brummten. Auch die Zofpsterne und Guetzli waren von geheimer Rezeptur, das Hexlein hatte vom  wirkungsvollen Lachpulver in den Teig gestreut. Es konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, als es daran dachte, wie gut dies den Kunden munden würde und wie viel Spass sie dabei hätten.






















So verkauften die Hexlein vom Frauenverein Adliswil tüchtig ihre Ware, die ja den Huusglön, die zu kranken und behinderten Kindern nach Hause gehen,gemeinnützig zu gute kommen sollten.
Als am Sonntag dichter Schnee viel, mussten sie das Häuslein " einigeln". Nochmals tüchtig einheizen half gegen die Kälte, dazu ein Schluck vom Schoggidrink. Die Hexlein machten sich gegenseitig Mut, hexten kleine Kindergeschenke, winterliche Schneemännchen auf Schlitten und noch Vieles mehr.
Gemeinsam nahmen sie Abschied vom Häuschen und träumen weiter den Hexentraum, den Traum nämlich, andern zu helfen und Gutes zu bewirken.





                                                                                Herzlich Ihre Mariette Corradi

Montag, 29. Oktober 2012

Basar 2012 vom 27. / 28. Oktober

Noch zwickt da der Rücken und schmerzen hier die Füsse: eben war Basar im reformierten Kirchgemeindehaus. Die Frauen des Gemeinnützigen Frauenvereins zügelten gleichsam mit all ihrer kostbaren Habe für ein Wochenende in den grossen Saal. Draussen fiel der erste Schnee, drinnen zeigte sich schon das Fojer einladend. Der Marktstand war reich gefüllt mit deftigen Würsten, Käse und feinen Broten. Selbst gemachter Zopf reihte sich neben Nüdeli und Konfi. Während sich die Kunden erst mal der nassen Jacke entledigten und die beschlagene Brille putzten, wurde ihr Blickfeld immer grösser und das ausladende Angebot an Schleckereien nahm kein Ende.
Im Saal bot sich viel Nützliches an. Hier kamen die warmen Mützen und Handschuhe eben recht. Die gestrickten Socken versprachen warme Füsse und der Schal passte ausgezeichnet zum Mantel. Auch für die Kleinen boten sich hübsche Geschenkli an und unter den Babykleidchen, den Mützchen und Finklein passte so manches Präsent. Zur rechten Seite war die Glaskunst von Susi Binder zu bestaunen. auch der Tisch von Helene Frei zeigte viel Geschmack. All die genähten Acessoires verrieten die Liebe zum Detail. In den feinen Nadelstichen lag unverkennbar viel Sorgfalt und Aufmerksamkeit.
Da nun die Liebe durch den Magen geht, füllten sich die Tische und eilig wurde die dampfende Suppe, wurde das feine Mittagessen aufgetragen. Es gab vieles zu erzählen. Man gönnte sich einen Kaffee, während dessen im Foyer Pfarrer Kuhn sich einmal mehr anerbot, Schuhe zu putzen. Der Griff zu seinen verfassten Büchern versprach indessen höchsten Lesegenuss.
























Darauf nahte der Sonntagmorgen mit dem integrierten Gottesdienst. Frau Pfarrerin Bettina Krause nahm das Thema der Dankbarkeit auf. Mit feinsinnigen Worten stimmte sie auf den Basar ein, der sich mit all den schönen Auslagen harmonisch in diesen speziellen Gottesdienst einfügte. Wiederum füllten sich die Tische und das Küchenteam Pellé arbeitete bis zur Erschöpfung. An dieser Stelle gilt der Dank allen, die sich mit ganzer Kraft einsetzten, dass ein solcher Grossanlass überhaupt möglich wurde.