Mittwoch, 13. Mai 2020

Modische Maskenmuster

Wieder einmal musste die gute alte Bernina Nähmaschine herhalten, um die derzeit so begehrten Gesichtsmasken zu nähen. Gedacht zum gegenseitigen Coronaschutz in Tram Bus, Therapie oder wo auch immer sich Schnittstellen zwischen Menschen ergeben.
Aus einer geschenkten Maske wurden drei unterschiedliche Schnittmuster, aus einem Stoff inzwischen unzählige und aus einem Ohrengummi ergeben sich nochmals ganz unterschiedliche Möglichkeiten. 
Mit anderen Worten: durch Erfahrung wird Frau zur Maskenexpertin. Mal dreiteilig gefältelt, mal in Quetschtechnik, wobei sich die Maske Ballonartig öffnet, dann wieder in der orientalisch anmutenden langgezogenen Nasen-Augenform. Der Gesichtskultur sei Dank.

Der nächste Schritt war eine modische Überlegung.: gleiche Farbe zu gleichem Hut. Oder die musikalische Variante mit Saxofon-Krawatte und Trompetenmaske. Die Violinen, Bratschen sind schon ausverkauft, es bleiben noch der Notencoktail oder die herzallerliebste Maske mit Muttertagsblumenstrauss.

45 Masken sind genäht, dass heisst, nicht ganz, denn die old Lady Bernina Nr 730 begann zu streiken. Sie sagte sich: "45 Masken, aber nicht mit mir!" 
Die Folge war, kein Zickzackstich mehr, kein schöner Stofftransport, Spannung im Getriebe. Da musste die Expertenfrau telefonisch helfen. Ich öffnete also unter Anleitung meiner Schwester den Nähdeckel und bestaunte das Innenleben der Machine. Rädchen auf Hämmerchen. Zähnchen verbunden mit Schlauchtransport. Rote Punkte für Ölzufuhr. Alles klar. Was nun folgte, war nur logisch:
MELDUNG DER ÖLTROPFEN ANS GROSSHIRN: BITTE ÖL SCHLUCKEN. 
MELDUNG VON NADEL AN FUSSPEDAL: BITTE RATTERN!
Und siehe da, der Nähstreik war beendet und die Maschine läuft seither wie ein geölter Blitz.         Es wird wohl nicht meine letzte Maske gewesen sein!