Die Maus im eigenen Haus

Wo ist die Maus zu Haus?

Ich bin Max, die Maus.
Zwischen mir und meiner Gestalterin besteht eine Assoziation - gleichsam ein verbindender Mausestrick, der von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter reicht. Lassen Sie es mich so erklären: Ich war seit Geburt ein zartes Kind, immer etwas kleiner, etwas leichtgewichtig, gemessen an Gleichaltrigen. Dazu war ich aber behende und zäher als erwartet. Dies trug mir bald einmal den Spitznamen "MÄUSEL" ein. Die Umschreibung also von MAUS. Da Mäuse schlau sind und mir inzwischen unzählige Mausegeschichten zu Ohren kamen, ertrug ich den Spitznamen lange Zeit geduldig. Ich liebe viele Tiere, bin aber geradezu vernarrt in meine Spezies. Was gibt es Lebendigeres als Mäuschen mit ihren treublickenden Knopfaugen und dem feinen Fell. Besonders reizvoll ist zu beobachten, wenn sie eine Nuss in den Pfötchen drehen, diese behende knabbern, während sie die Nase unablässig schnuppernd in die Luft halten, um sich ja keine Düfte entgehen zu lassen.
Wir Mäuse sind besonders wachsam, und wenn doch einmal eine Maus zu Schaden kam, war meine Meisterin untröstlich.
Allmählich entwuchs ich der Kindheit und mauserte mich zu einem veritablen Mäuserich. Auch keimte in mir eine Vorliebe für hohe Frauenstimmen und so kam es, dass ich im Sommer 2007 an einem Sing- und Musizierlager teilnahm. Und ehe ich mich versah, landete ich auf der Schulter der Dirigentin, von wo aus ich Überblick über das ganze musikalische Geschehen hatte. Noch selten war ich einem weiblichen Wesen so nah. Alles an Isabelle war lieblich und allein ihre Sprache war reiner Gesang. Sie war es auch, die mir den heutigen Rufnamen gab. "Max", flüsterte sie mir ins Ohr, das klang sonor und vollendet melodisch. Ich bin bei ihr geblieben. Weit weg von Zuhause. Mir, Max, dem rotohrigen Stoff-Mäuserich fehlt es an nichts. Ich führe ein wahrhaft sattes und zufriedenes Mäusedasein.